Samstagsuniversität am 23. Juni 2018 um 11:00 Uhr

Abbildung: Kieselalge Eunotia serra

Vegetation und Klima sind eng miteinander verknüpft. Nach Ende der Vereisung erobert der Wald die bis zum Ende der Eiszeit baumfreien Flächen Nordeuropas zurück. Seit dem Beginn der Neolithischen Revolution verändert der Mensch das Erscheinungsbild der ihn umgebenen Landschaft (DOERFLER 1992). Dieser Prozess hat sich seit der Römischen Kaiserzeit zusehends verstärkt. Andererseits wurde auch der Mensch durch sich ändernde Klimabedingungen beeinflusst (BARTH 2002; VOIGT2006; KIRILOVA et al. 2009).

Das bekannteste Beispiel dessen ist die Kleine Eiszeit, die zu Überschwemmungen wie der Magdalenenflut und Hungersnöten in Folge von Missernten führte. Kühle verregnete Sommer und lange kalte Winter ziehen erhebliche sozioökonomische Folgen nach sich. Diese klimatischen Veränderungen spiegeln sich unter anderem in Seesedimenten wieder. Kieselalgen sind ein Weg vergangene Umweltbedingungen zu rekonstruieren, da sie hochreaktiv auf veränderte Umweltbedingungen reagieren und sie auf Grund ihrer Silikatschalen über Jahrtausende in Seeablagerungen erhalten bleiben. Sie liefern somit einen Fingerabdruck der klimatischen Geschichte.

 

 

 


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